Datenschutz-Skandal bei Videokonferenz-Software Zoom
Viele Menschen nutzen im Home Office derzeit die Videokonferenz-Software Zoom, die zuletzt durch das Versenden von Daten an Facebook für Aufsehen sorgte. Nun ist ein neues Datenleck aufgetaucht, über das private Daten an fremde Personen übermittelt werden.
Videokonferenz-Apps wie Zoom sind derzeit sehr beliebt. Mit ihnen kann man Kontakt zur Außenwelt halten, egal ob für das eigene Home Office oder nur privat. Allerdings fiel die Software bereits durch das Versenden von Daten an Facebook negativ auf. Nun kommt ein weiterer Datenschutz-Skandal hinzu.
Dem Online-Magazin Vice liegt eine E-Mail eines Benutzers vor, der Zugriff auf tausende von privaten Daten über Zoom bekommen hat und das alles ziemlich unfreiwillig. Schuld daran ist das interne Zuteilungssystem von Zoom. Hier werden Nutzer anhand ihrer E-Mail-Domain bestimmten Organisationen zugeteilt. Der Nutzer aus Niederlanden hatte so auf einmal Zugriff auf fast 1.000 Kontakte. Zu sehen sind Vor- und Nachname, E-Mail-Adresse und das Profilbild.
Auf der Webseite von Zoom wird das Problem sogar erklärt. Dort heißt es, dass Nutzer mit der gleichen E-Mail-Domain einer Organisation zugeteilt werden. E-Mail-Adressen von GMail, Yahoo oder Hotmail sind von dem Problem nicht betroffen. Allerdings unterscheidet Zoom nicht zwischen allen öffentlich verfügbaren E-Mail-Anbietern. So können Nutzer von kleineren Providern aus anderen Ländern in einen einzigen Kontakt-Pool geworfen werden und haben plötzlich hunderte von fremden Personen in ihrer Liste und sehen auch die persönlichen Daten.
Mittlerweile hat Zoom auf das Problem reagiert und hat eine Webseite online gestellt, wo ihr eure Mail-Provider eintragen könnt, um diese von dem Problem auszuschließen. Dazu müsst ihr eine Anfrage über ein Kontaktformular an Zoom stellen. Das Unternehmen weist auch darauf hin, dass es derzeit wegen erhöhter Nachfrage zu längeren Wartezeiten kommen könnte.
Quelle: netzwelt.de